Einkaufszentrum + Besamungsstation

* Eine Reizwortgeschichte
Gewiss wäre Werbung in der Apotheken-Umschau vernünftiger gewesen. Aber bei einem Listenpreis von rund 34.000 Euro für die halbe Seite, einer jämmerlichen Mal/Mengenstaffel und Mediaberatern, die beinhart verhandelten, kann man schon mal ins Nachdenken über Alternativen kommen. Die Lackmann AG entschied sich für das Konzept ‚Events im Einkaufszentrum’ einer Agentur aus Schwerin und damit war Kollberg raus.

Seinen Einwand, dass die deutschen Ostmarken schon aufgrund des Rentengefälles kein idealer Testmarkt für hochpreisige Designer-Rollatoren sind, hatte Lackmann Junior ebenso vom Tisch gewischt wie die Tatsache, dass die Einkaufszentren zwischen Wismar und dem Thüringer Wald meist auf der sprichwörtlichen grünen Wiese stehen und somit für typische Rollatoren-Schubser nur schwer erreichbar sind.

"Das wird der Brüller. Pro Location verlosen wir zwei von Dingern. Die Alten werden uns überrollen, da könn’se Ihre linke Hüfte drauf verwetten“, hatte er ins Telefon gebrüllt und sich über den "Spitzenscherz, wa..." halb schlapp gelacht. 

Natürlich hatte es sich Kollberg nicht nehmen lassen, zur ersten „Roll in Style“ irgendwo in der Nähe von Cottbus zu fahren, vorbei an endlosen Reihen von Windrädern und gesichtslosen Gewerbegebieten,. Hier und da fiel sein Blick auf eine Besamungsstation oder Straußenfarm, dann wieder trieb die Klimaanlage den unverkennbaren Geruch eines Schweinezuchtbetriebs in seine Nase.

Nach einer längeren Strecke durch satte Rapsfelder und friedlich menschenleere Landschaften erschien am Horizont unvermittelt ein riesiger Beton-Klotz...

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