Cembalo + Angelrute

* Eine Reizwortgeschichte
Im Fernsehen sind Dachböden entweder magische Orte voll zarter Melancholie oder der Hort dunkler Geheimnisse und des Horrors. Zwischen den Varianten 'Trödelladen mit sonnendurchflirrter Vergangenheitsromantik' und 'bizarre Schatten von Gegenständen in bedrohlich kaltem Dunkelgrau' fällt Ausstattern und Regisseuren offenbar nicht viel ein. Und wenn der Protagonist dann endlich das alte Cembalo findet und das Briefbündel mit dem obligatorischen Seidenbändchen, wird entweder alles gut, oder ein irres kriminelles Subjekt bricht mit Gewehr, Axt oder Mistgabel aus dem wurmzerfressenen Kleiderschrank und alles wird übel.

Inzwischen ersetzen Drehbuchschreiber den Dachboden gern durch vollgestopfte Wandschränke, Gartenschuppen oder Garagen. Dort sucht der Protagonist dann eigentlich seine Angelrute und landet unversehens in einer nicht allzu fernen Zukunft, mächtig alter Vergangenheit oder einer Paralleluniversumgsgegenwart, in der die arrogante Nachbarin plötzlich eine patente, paarungswillige Maid ist oder der herzensgute Mr. Bigbottom ein sadistischer Serienmörder.

Sie haben es sicher schon gemerkt – mein Verhältnis zu Abstellräumen in TV Produktionen ist kein ungebrochenes….

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