* Eine Reizwortgeschichte
Ein Sanitätshaus ist gewiss nicht der passende Ort, wenn es um die Frage geht, wie man die Schönheit weckt, die angeblich in jeder Frau schläft. Aber hier war sie nun einmal. Im Sanitätshaus M. Pech unweit des Hermann Platzes. Babsi Steinbach brauchte Stützstrümpfe. Für ihre Mutter. „In lila, rot, und grün!“
Seit sie
den Klauen des katholischen Elisabeth-Vereins entkommen war, drehte
Mutter Steinbach (75) noch einmal richtig auf, und das nicht nur in Kleidungsfragen.
Allmählich hatte Babsi Mühe, sich all die neuen Namen zu merken,
mit denen ihre Mutter um sich warf. Walter, Hans-Hermann,
Heinz-Ullrich, Frank und seit letzter Woche offenbar auch noch ein Guido.
Babsi
selbst hatte keinen nennenswerten Kontakt zum anderen Geschlecht.
Ihre letzten kläglichen Versuche lagen fast fünf Jahre zurück und
die Demütigung war arg genug ausfallen, um sich vom
Männer-Frauen-Geschäft bis auf weiteres zu verabschieden.
Entspanntes Wohlbefinden hatte sich bis heute noch nicht so recht
eingestellt, aber immerhin mehrten sich die Tage, an denen
ihr aus dem Spiegel kein verkniffenes Regengesicht entgegen schaute.
An Beischlaf und Beziehungen jedenfalls hatte sie bis zum Aufblühen ihrer Mutter kaum noch gedacht; .
„Ja
watt’n watt’n, Stütz- oder Kompression jetzte? Is ja’n
Unterschied. Auch preislich. Die Belsana Kompressions-Strumpfhose
Microsoft zum Beispiel kostet 95 Euro, jibt’s aber nur in Haut und
Mokka…"
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